Mittwoch, 8. Januar 2014

Angeprellt

Über Weihnachten und Silvester bin ich an der Küste gereist. Das Interessanteste hierbei ist, glaube ich, die Hinfahrt. Ich bin erst mit Emilie zusammen von Quito nach Atacames gefahren. Der Bus fuhr um 23 Uhr los und über Nacht. Alles schön und gut. Als wir ungefähr zehn Minuten in dem Bus saßen fiel schon auf, dass etwas nicht stimmt. Es stank ziemlich, war auch irgendwie laut und manchmal konnte der Bus selbst an geraden Stellen nicht anfahren. Wir begannen schon uns ein bisschen zu sorgen aber es war spät und irgendwann schlief ich ein. Ich wurde allerdings jäh geweckt, als der Bus einen Riesenhüpfer machte und alle rumgeschleudert wurden. Das kann man kaum beschreiben aber es war krass. Emilie flog so hoch, dass sie sich den Kopf an der Decke stieß und bei mir ging es nicht nach oben, sondern nach vorne, so dass mein Brustbein sehr unangenehm auf den Vordersitz knallte. Das tat echt weh und ich hatte mich vorallem erschrocken. Und natürlich nicht nur ich. Alle im Bus schrien, dass sie den Bus anhalten sollen, worauf aber keine Rücksicht genommen wurde. Die Leute riefen und rebellierten und eine Frau rief: "Wir sind keine Tiere, wir sind Menschen.." Aber der Busfahrer fuhr weiter. Dann fuhren wir an einem Polizeiauto vorbei und wie in einem Film fingen alle an, an die Scheiben des Busses zu klopfen, um die Polizisten aufmerksam zu machen. Die hielten den Bus dann an und fingen dann echt an, mit uns zu diskutieren, ob wir einen neuen Bus bekämen oder nicht. Am Ende hieß es dann, dass wir eine Viertelstunde zur nächsten Stadt fahren und dort den Bus tauschen. Alle waren beruhigt. Doch nach einer Dreiviertelstunde dachten Emilie und ich uns, dass das doch nicht sein kann und sie ging nach vorne fragen, wo sich dann herausstellte, dass wir doch keinen Bus bekommen, sondern weiter fahren. Es kam noch dazu, dass Emilie und ich genau die beiden Plätze über dem Motor hatten und dieser war das Problem. Es war wohl ein Schutzblech abgefallen und dadurch wurden wir permanent auf- und abgeschleudert. Wir mussten uns die ganze Zeit am Vordersitz festhalten, um uns nciht wieder irgendwas zu prellen. So ging es dann Stunden bis wir da waren. Die anderen Leute hatten es auch nicht sehr komfortabel aber kein anderer hatte so ein Pech mit den Sitzen, wie Emilie und ich. Die anderen konnten schon schlafen und deswegen war es denen auch egal. Was ich krass finde ist, dass das ja wirklich gefährlich war und es einfach unmöglich ist, da nicht sofort einen neuen Bus zu bekommen und außerdem wurde es überhaupt nicht angesagt und um Verständnis gebeten, sondern noch mit uns diskutiert. Wir wollten beim Aussteigen dann noch versuchen, wenigstens das Geld wieder zu bekommen, denn wir haben uns beide weh getan und konnten uns gar nicht entspannen. Aber natürlich klappte auch das nicht. Ich hatte noch eine Woche lang wirklich starke Schmerzen von dem Aufprall. Aber ansonsten war die Reise bombe.Ich war erst mit Emilie zu zweit, dann kam Elena dazu und später bin ich dann mit einem Ecuadorianer gereist. Und an Silvester haben wir uns alle wieder getroffen. Die Küste Ecuadors ist ganz anders, als die Berge.Auch kulturell. Ein ganz anderes Land. Hier ein paar Fotos.

Die besinnliche Weihnachtsdeko in Guaranda

ich chillig am Strand mit einer mit Mangos und Erdbeeren verzierten Kokosmilch- Frohe Weihnachten

Obstsalat
Emmi unter Palmen

Zauberfelsen

Eis in einer Ananas
Emmis Neuen

Fröhlich am Strand



Meine Emmi



Heiligabend
Elena, ich und Emilie. Costa, Sierra, Selva.



Emmi und Elena dachten, dass Haie im Wasser sind (ich hab sie verarscht) und retten sich auf den Felsen

die Sonne verabschiedet sich von 2013


Angefreundet

Meine Arbeitsstelle hat einen Betriebsausflug gemacht. Und zwar für drei Tage an den Strand. Das ist natürlich hammer. Wir fuhren Donnerstagnacht um halb eins los. Ich bin vorher nicht schlafen gegangen, weil ich an meinem Zwischenbericht geschrieben habe und außerdem... halb eins. Is doch klar, dass man da wach bleibt. Dachte ich. Aber weit gefehlt, meine Kollegen hatten alle vorher geschlafen und waren komischerweise alle top fit. Als wir dann mit dem Auto losfuhren, musste ich einfach schlafen aber die anderen hatten Anderes im Sinn und mit lauter Musik und Bier wurde der Ausflug eingeleitet. Mich wundert es eh, wie wenig die Ecuadorianer scheinbar schlafen müssen. Und das sage ich nur aus meiner Beobachtung heraus (kein Vorurteil, kein Rassismus etc!!). Aber die scheinen echt weniger Schlaf zu brauchen als beispielsweise ich. Auch in den nächsten Tagen wurde immer um sechs Uhr morgens aufgestanden, dabei war es Wochenende und wir waren abends immer lange auf. Die Fahrt wurde jedenfalls fröhlich getrunken und gesungen und an Ruhe wurde nicht gedacht. Als wir dann ankamen wurde gefrühstückt und es ging an den Strand. Das war schon toll. Ganz hohe Wellen und ganz warmes Wasser. Wir verbrachten die ganzen Tage abwechselnd mit am Strand sein und Fisch essen und abends wurde immer gefeiert. Auf jeden Fall habe ich mich ein bisschen besser mit manchen Kollegen angefreundet.





ein Taxi








Angesammelt

Jetzt sind einige Fotos zusammen gekommen. Bitte sehr:

fröhliches Käsefondue mit anderen deutschen Freiwilligen

Emmi und ich in Quito. Den Straßenhund wollte sie einfangen und den Chilenen mitbringen. Doch der Hund wollte nicht.

Emilie und ich

präsentieren unsere Piercings. Ein goldener und ein silberner Stern,

Fotoshooting auf der Dachterasse von meinem Haus in Guaranda. Wir haben nämlich sehr viel gleiches gekauft. Nur in anderen Farben. Perfekte Beispiele für Herbst- und Wintertyp.



Emilie und Heinrich während der besten Aktion ever. Natürlich in Quito. Como siempre.

Der kleine Racker

die beiden "Tierschützer"

Montag, 6. Januar 2014

Angestoßen

Mein Geburtstag am 1. November ist nun schon ne Weile her. Trotzdem will davon berichtet werden. Ich habe hier quasi dreimal Geburtstag gefeiert. Denn in Ecuador ist es keine Schande den Geburtstag schon einen Tag vorher zu feiern. Allerheiligen fiel auf einen Freitag und daher war einen Tag vorher Donnerstag. Da haben Rike und ich Schule. Normalerweise wurden wir zu der Zeit immer zur Schule hingefahren aber an dem Tag hieß es plötzlich, wir müssten Bus fahren. Dadurch, dass uns das zu spät mitgeteilt wurde, waren wir auch dementsprechend spät an der Schule und malten uns schon aus, was die Kinder wohl sagen, wenn die Lehrer zwanzig Minuten zu spät sind. (Wie ihc mitlerweile weiß, ist das relativ normal und die Schule fällt auch oft mal spontan aus) Aber trotzdem machten wir uns Sorgen, was dazu gesagt werden würde. Doch als wir in die Klasse kamen, war alles geschmückt, eine Torte stand da und es lief Musik und alle schrien "Happy Birthday". Sie hatten eine Geburtstagsfeier für mich organisisert und daher wurde eingefädelt, dass wir zu spät kommen, damit noch Zeit für die Vorbereitungen war. Mein Gesicht wurde kurzerhand in die Torte gedrückt und es wurden Spiele gespielt.



Paola, die das organisiert hat, und ich
Das war natürlich eine nette Überraschung. Am Abend war ich dann noch auf einer Halloween-Party und am nächsten Tag war dann mein Geburtstag. Rike und ich haben im Bett gefrühstückt und eine Serie geguckt und dann waren wir mit Elena beim Mexikaner mittagessen. Und abends hatte ich eine Feier mit Deutschen und Ecuuadorianern.



Und eine Woche später wurde dann noch mal im Büro gefeiert. Dort gab es wieder eine Torte und ich wurde nach ecuadorianischer Tradition 25 mal (dem Alter entsprechend) mit einem Gürtel auf den Hintern geschlagen. Vorher hatte ich mir meinen Alpaka-Schal in die Hose gestopft, was gut war, denn es wurde wirklich doll zu geschlagen und wenn die Leute nicht direkt mein Hinterteil, sondern eher meine Hüftung schlugen, tat es wirklich richtig weh. Leider stellte sich danach raus, dass meine Arbeitskollegen meine Polsterung gar nicht als solche wahrnahmen, sondern dachten, dass ich einfach einen ziemlich dicken Hintern hätte. So berichtete es mir zumindest eine Kollegin. Das ist natürlich auch nicht toll.

meine zweite Torte