Dienstag, 5. November 2013

Angelächelt

Zu einem schönen Lächeln, gehören gesunde Zähne. Das lernt man von Kind auf in der Werbung. Apropos:
Den hier wünsch ich mir zu Weihnachten, denn das, was ich vor Kurzem erleben musste, möchte ich kein zweites Mal durchmachen.
Kurz vor der Abreise nach Ecuador riet mir meine Mutter: "Geh vorher noch mal zum Zahnarzt." Ich war dieser Vorstellung gar nicht abgeneigt aber, ganz typisch Angela Gräßer, dachte ich bald nicht mehr dran und ließ es bleiben. Hatte ja auch keine Beschwerden und sooo lange war der letzte Zahnarztbesuch auch nicht her. Nach zwei Wochen in Ecuador fing mir ein Zahn an mehr und mehr weh zu tun.Und irgendwann waren die Schmerzen ziemlich schlimm und ich konnte im Zahnzwischenraum ein Loch ertasten. Obwohl mir vor der Vorstellung graute zu einem Zahnarzt zu gehen und die Sprache kaum zu verstehen, blieb mir nichts anderes übrig und ich ging mit einer Arbeitskollegin zusammen in Guaranda zum Zahnarzt. Dort wurde sofort festgestellt, dass ich Karies habe und die Ärztin wollte auf der Stelle alles wegmachen. Und ich bekam Panik: "Ich kann mich doch kaum ausdrücken, wie sage ich ihr, dass ich ne Betäubung will und so weiter." Und ich war mir auch gar nicht sicher, wie das mit meiner Krankenversicherung läuft. Ich ging dann zwei Wochen später in Quito zum Zahnarzt, da ich mir (ganz von Vorurteilen geprägt) in einer Hauptstadt die Zahnärzte besser vorstellte. Der eine Mentor, der in Quito wohnt, machte mir einen Termin bei einer Zahnärztin. Die Frau war total nett und alles war sauber und sehr seriös und ich hatte ein gutes Gefühl. Das Lustige war aber: die "Praxis" war in einem normalen Wohnhaus. Man kam rein und war in einem Wohnzimmer und dort stand auch ein Zahnarztstuhl. Es gab weder jemandem am Empfang, noch Assistenten. Die Frau machte alles alleine. Sie machte die Sache natürlich gut, es lief einfach nur ein bisschen anders ab, als in Deutschland. Ich fragte nach einer Betäubung und sie sagte, das lohne sich nicht. Hatte sie recht, die Behandlung ging total fix. Aber diese Schmerzen..... Und, was total seltsam war: in Deutschland bekommt man ja sämtliche Schläuche in den Mund, die Wasser absaugen und weiß der Kuckuck was noch. Hier wurde auf solchen Schnickschnack verzichtet. Einfach Mund auf und los. Fand ich wirklich gut, denn wie gesagt, die Behandlung ging recht fix und ich glaub in Deutschland dauert das wegen der ganzen Rafinessen viel länger. Aber ich lag dann da mit offenem Mund und so ohne Wasser-absaugenden-Schlauch und irgendwann stand mir die Sabber bis oben hin. Und das war wirklich ziemlich eklig. Mehrfach war ich kurz davor mich zu übergeben und der Versuch alles runterzuschlucken, machte alles noch schlimmer, da es viel zu viel war und ich mich verschluckte. So lag ich dann da. Im Ganzen eine Stunde lang. Eine Freundin, die mich netterweise begleitet hatte und im Nebenzimmer saß, sagte mir nachher, sie hätte mich abwechselnd husten, würgen und wimmern gehört.

Angeben 2

Mal ein paar Fotos:

Ein romantisches Bild von mir. Entstanden bei einer Party, als ich bei zwei Freundinnen im Regenwald (Selva) zu Besuch war. Dort gibt es Schmetterlinge. In der Sierra, wo ich wohne, nicht.


Sonnenuntergang überm Regenwald


Zwei Elfen am Fluss


Die kommt überall mit -sogar in die Selva

Fasziniert betrachte ich die Pflanzen im Regenwald
Ich in der Selva


So sieht es dort in der Stadt aus


Ich habe einen Typ vom Fernsehen kennen gelernt und mir das hier mal angeschaut. Wir wollen einen Film zusammen machen. Doch leider scheint es zurzeit so, als sei sein Interesse mir gegenüber weder freundschaftlich, noch beruflich und wir kommen nicht weiter mit dem Film, da er lieber Kaffee trinken oder Fotos von mir machen will. Und, nein, es ist nicht der Typ auf dem unteren Foto.



Ein Dörflein hier in der Nähe, dessen Bewohnern wir die Mülltrennung nahe bringen


In einer Schule, wo wir den Kindern auch das Müllproblem erklärt haben. Die kleinen Mädels lieben mich.
Rucksack: vom Markt in Quito (s.u.); Armband: aus irgendwelchen Samen, die im Regenwald (s.o.) wachsen.

In Quito kann man toll auf nem indigenen Markt shoppen. Emilie trägt: einen Poncho, einen Schal aus Alpaka und einen Hut. Sie sieht aus, wie ein indigener Mann.

Amazing Ausblick über (einen Teil von) Quito. Kommt auf dem Foto nicht so raus. Gut zu sehen auf dem Berg links: die "Virgin", denn ohne Kreuze oder Abbildungen von Jesus und seiner Family geht hier gar nichts.

Reunion mit den anderen Freiwilligen in Quito

Emmi, ich und unsere Chilenen






Angezeigt

Am Samstag vor zwei Wochen war ich bei einem Geburtstag von zwei anderen deutschen Freiwilligen, die in einer anderen Stadt wohnen. Wir waren insgesamt acht Deutsche, die dort feierten. Wir waren erst in der Wohnung von den Geburtstagskindern und gingen dann noch tanzen. Als wir dann aus der Disko raus waren, fuhr ich noch mit einem anderen Deutschen zusammen mit dem Motorrad durch die Stadt und deshalb kamen wir erst später in der Wohnung an. Dort war viel los. Irgendwie hatten die anderen noch sechs Typen aus der Disko mitgebracht, weil die Bier hatten und die saßen da rum. Aber bald schon hatte niemand mehr Lust und die Typen gingen. Ich war gerade im Bad am Zähneputzen, als ich von draußen die Anderen reden hörte: "Mein Handy ist weg.", "Meine Kamera ist auch weg." und so weiter. Ich dachte mir natürlich erst, dass die das alle verlegt hatten und putzte weiter die Zähne. Doch irgendwann riefen die Stimmen: "Ey, die Hurensöhne haben meine Kamera geklaut." Dann beeilte ich mich aber fix, da mir schwandte, dass von mir vielleicht auch Sachen fehlen könnten. Ich hatte Glück, es fehlte nichts. Von den Anderen fehlten aber zwei Handys, zwei Kameras und ein MP3-Player. Da die Typen noch nicht so lange weg waren, sind die anderen Deutschen denen hinterher gerannt. Ich blieb an der Tür stehen, da niemand einen Schlüssel mitgenommen hatte und man die Wohnung ja nicht offen stehen lassen konnte. Es war dann furchtbares Gebrülle zu hören und irgendwann kam einer meiner Landesgenossen wieder und meinte, er hätte seinen MP3-Player aus dem Kofferraum der Jungs geholt und auch die anderen Sachen da drin liegen sehen. Die Typen fuhren dann aber schnell weg. Wir riefen dann die Polizei und so wurde es eine lange Nacht, in der zunächst das Auto gesucht und auch vor einem Haus gefunden wurde, in das wurde dann reingegangen und der Typ, der dort (natürlich bei seiner Mutter) lebte, war auch einer der Gäste gewesen. Als er zur Rede gestellt wurde, log er die Polizei einfach dreist an und sagte, er hätte nichts geklaut und wir alle seien sehr betrunken gewesen und das würde alles nicht stimmen. Er hatte wohl auch Blut am Mund und meinte, er sei von einem von uns geschlagen worden, was aber definitiv nicht stimmte. Danach sagte die Polizei, man könne jetzt nichts mehr tun (oder so ähnlich, ich war da nicht bei) und damit war der Fall für sie erledigt. Jetzt haben die anderen aber Anzeige erstattet. Mal sehen, was noch folgt aber wahrscheinlich wird die Geschichte im Sande verlaufen, da es niemanden so richtig interessiert und das obwohl total klar ist, wer die Sachen geklaut hat.