Aber ich war endlich richtig im Regenwald. Das war eine Reise!!!
Ich bin am Freitag Mittag von Guaranda losgefahren nach Macas zu Emilie. Macas liegt auch schon im Regenwald und der
Plan war, dass wir, zusammen mit Elena, von dort aus um 22 Uhr mit
einem Bus in ein Dorf tiefer im Regenwald fahren. Die Fahrt von
Guaranda nach Macas sollte eigentlich sechs Stunden dauern, doch
leider gab es einen Zwischenfall in Form eines Steinschlags, sodass
der Bus nicht weiterkonnte und wir sage und schreibe vier Stunden an
der Straße standen und warten mussten, bis alles Geröll von der
Straße entfernt war. Dort mitten im nirgendwo in den Bergen hatte
ich natürlich keinen Handy-Emfpang und konnte Emilie und Elena nicht
benachrichtigen, wo ich bleibe. Ich war ziemlich am Verzweifeln, als
der Bus dann gegen neun endlich weiterfahren konnte und es hieß,
dass wir in zwei Stunden erst in Macas seien. Dann wäre der Bus planmäßig schon weggefahren.
Als ich dann letztendlich schweißgebadet in Macas ankam, standen
die beiden schon wartend am Terminal und wir schafften es gerade noch
einen anderen Bus, der auch in das Dorf fuhr, zu bekommen. Allerdings
gab es dort keine freien Plätze mehr und wir mussten also auf dem
Gang stehen und später auch dort schlafen, denn die Fahrt ging acht
Stunden lang. Das war mal wieder eine der schrecklichsten Busfahrten,
die wir je erlebt hatten. Wir hatten keine Sitzplätze und lagen auf
dem Gang, es lief laute Folklore-Musik und die ganze Zeit brannte
Neon-Licht. Das mit den Plätzen war ja unsere eigene Schuld aber
dass man bei lauter Musik und Neon-Licht am besten schlafen kann, war
uns neu. Irgendwann am frühen Morgen des nächsten Tages erreichten
wir dann das Dorf (übrigens mit Namen „Morona“), von wo aus wir
mit einem Boot noch mal acht Stunden einen Fluss entlang fuhren. Von
dort ging es dann nochmal zwei Stunden mit einem Bus und wir
erreichten unser Ziel „Taisha“. Das war unglaublich. Da fuhren
wir stundenlang durch den Regenwald und sehen kaum eine
Menschenseele, geschweige denn Häuser und plötzlich erreichen wir
Taisha und es ist ein richtiges Dorf mit Internetkaffees, Restaurants
und Läden. Wir spazierten noch ein bisschen durch die Gegend und
badeten im Fluss und am nächsten Tag flogen wir mit einem
Mini-Flugzeug wieder nach Macas. Das brauchte nur eine halbe Stunde.
Ich hatte furchtbare Angst in diesem Flugzeug. Das war winzig und
beherbergte genau fünf Passagiere. Es war wirklich nicht viel größer
als ein normaler PKW und ich traute dem Gefährt nicht viel zu. Aber
wir kamen natürlich heile an und während des Fluges hatte man eine
tolle Sicht auf den Regenwald von oben.
Ich möchte unbedingt noch mal eine richtige Regenwaldtour machen,
da wir dieses Mal wirklich nicht viel gesehen hatten. Aber auch
dieser Ausflug hat sich gelohnt, denn das Boot, mit dem wir gefahren
sind, war alles andere als touristisch und daher fuhren wir mit den
Menschen zusammen, die dort auch wohnen. Das war immer wieder krass, wenn plötzlich jemand aus dem Boot aussteigen wollte
und das Ufer hochkletterte und da war weit und breit kein Haus oder
Dorf zu sehen und man fragte sich, wo diese Person wohl hingeht und
wie sie dort wohl wohnt.
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Elena trinkt Chicha, ein traditionelles Getränk für dessen Herstellung Mais gekaut und wieder ausgespuckt und so gegährt wird. |
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Auf diesem Fluss sind wir acht Stunden gefahren |
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Taisha |
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Badefluss |
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Im Flugzeug |